CDU sorgt sich um das Tierwohl der ansässigen Nutztiere
26. Januar 2023
Täglich gibt es derzeit neue Meldungen über Wolfssichtungen in Radevormwald und in umliegenden Städten. Die öffentliche Mitteilung zur Sichtung von Wölfen in Radevormwald sorgt bei Tierhalterrinnen und Tierhaltern für Besorgnis. Nach der Ausrottung des Wolfes vor über 180 Jahren verbreiten sich zunehmend mehr Wolfsrudel und Einzeltiere in Deutschland. Einhergehend mit der Verbreitung der Wölfe nehmen auch die Berichte von Nutztierrissen zu. Im Zeitraum von 2016 bis 2020 wurden allein in Deutschland 11.666 Nutztiere nachweislich vom Wolf getötet (Wolf-Fachstelle des Bundes). Das Oberbergische Land ist seit dem 13.1.2020 im südlichen Kreis offiziell als Wolfsgebiet ausgewiesen. Die nun vermeldeten Sichtungen lassen vermuten, dass sich der Wolf zukünftig auch im nördlichen Teil des Oberbergischen Kreises aufhält. Für Halterinnen und Halter von Nutztieren stellt sich die Frage zum Schutz der Tiere. Sandro Feuerpeil, CDU- Ratsherr der Stadt Radevormwald und selbst Pferdebesitzer, befasst sich schon seit längerem mit der Frage, wie mehrere Hektar große Flächen adäquat vor einem möglichen Wolfsangriff geschützt werden sollen. Denn nur bei einem nach den Vorgaben errichteten Schutz werden Entschädigungen vom Land NRW gezahlt. Gefördert werden diese Schutzvorrichtungen erst bei Ausweisung eines Wolfsgebiets. Dabei umfasst die Schutzvorrichtung einen durchgehenden verknoteten mit Strom versehenen Zaun in der Höhe von 90cm bis 2m, der zudem einen Untergrabeschutz aufweisen soll.
Sandro Feuerpeil erklärt: „Neben dem Aufwand und den Kosten, die ein solcher Zaunbau mit sich bringen würde, kann es niemandem gefallen, dass zukünftig Hochsicherheitstrakte um landwirtschaftliche Betriebe entstehen, die den Wolf ausschließen sollen, aber auch bisheriges Wild in ihrem Lebensraum einschränken.“ Schon jetzt sind die für die Gesellschaft zu tragenden Kosten hoch. Allein im Zeitraum von 2018 bis 2019 wurden für Präventions- und Entschädigungszahlungen in Deutschland 8,04 Millionen Euro aufgewandt. „Dem Wolf wird ein aus meiner Sicht unverhältnismäßiges Tierwohl eingeräumt und bei all der Debatte die artgerechte Haltung sämtlicher anderer Nutztiere vergessen,“ resümiert Dejan Vujinovic, CDU-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat der Stadt Radevormwald. Die Konsequenz dürfte mehr Stallhaltung sein. Betroffen wären vor allem HalterInnen von Schafen, Ziegen und Wildtieren, aber auch Rinder und Pferde können vom Wolf angegriffen werden. Bei der Flucht vor dem Wolf wären diese zudem dem Menschen gefährlich.
Am vergangenen Mittwoch (18.1.23) wurde die Verbreitung des Wolfs auch im Bundestag diskutiert. Experten sind sich jedoch uneins, welche Maßnahmen zum Schutz der Weidetiere bei gleichzeitigem Naturschutz und Arterhaltung des Wolfs für alle Beteiligten vertretbar seien. Vorgeschlagen werden wolfsfreie Zonen, die Bejagung von Wölfen zur Verstärkung der natürlichen Scheu und Herdenschutzmaßnahmen in unterschiedlichen Formen. Die CDU/ CSU- Fraktion im Bundestag fordert, im Umgang mit dem Wolf dem Vorgehen von Schweden, Finnland und Norwegen zu folgen. Ein umfassendes Handlungspaket mit dem Titel „Wolfsbestandsmanagement“ und eine Änderung des Bundesjagdgesetzes werden angeregt. Sandro Feuerpeil, auch ehemaliges Mitglied in der Facebook- Gruppe „Willkommen Wolf“, fasst zusammen „War ich als Tierfreund anfangs erfreut über die Rückkehr des Wolfs in Deutschland, halte ich nun eine uneingeschränkte Verbreitung für unverantwortlich. Der Wolf ist ein beeindruckendes Tier, schafft in jüngster Zeit allerdings zunehmend mehr Besorgnis und gefährdet seine Akzeptanz.“
Quellen u.a.:
https://www.bundestag.de/presse/hib/kurzmeldungen-929816
https://www.landwirtschaftskammer.de/landwirtschaft/tierproduktion/herdenschutz/herdenschutz-nrw.htm
Dejan Vujinovic
Fraktionsvorsitzender